Hierakonpolis

Hierakonpolis in Hieroglyphen
O48
niwt

Nechen
Nḫn
nxn
pr

Oberägypten mit Nekhen/Hierakonpolis im Zentrum

Hierakonpolis (ägyptisch nḫn, „Nechen“, wohl Burg oder ähnlich; altgriechisch Ἱεράκων πόλις (Falkenstadt); arabisch الكوم الأحمر, DMG Kōm el-Aḥmar ‚Der rote Hügel‘) war das religiöse und politische Zentrum Oberägyptens am Ende der prädynastischen wie möglicherweise auch noch während der frühdynastischen Zeit (38.–26. Jh. v. Chr.).

Der Name ist wohl von einem gleich lautenden Appellativ abgeleitet, dessen Übersetzungen zwischen „Einfriedung, Umwallung“,[1]Art Gebäude[2] und „Königliche Verwaltungseinrichtung[3] schwanken. Daneben ist auch eine Deutung als „Niederlassung, Raststätte“ möglich.[4][5] Der griechische Name Hierakonpolis („Stadt der Falken“) ist auf den ägyptischen Gott Horus zurückzuführen, der unter anderem den Beinamen „Horus von Nechen“ trug.

Der Ort war auch noch im Alten, Mittleren und Neuen Reich von besonderer Bedeutung, doch sind die Bauten dieser Zeit fast vollkommen zerstört. Es gibt einige dekorierte Felsengräber des Alten Reiches, der Zweiten Zwischenzeit und des Neuen Reiches.

  1. Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (= Kulturgeschichte der Antiken Welt Band 64; Hannig-Lexica. Band 1). 4. Auflage, von Zabern, Mainz 2006, ISBN 3-8053-1771-9, S. 450, Nr. 16258.
  2. Adolf Erman, Hermann Grapow: Wörterbuch der ägyptischen Sprache. Band II, Leipzig 1930, S. 310, Nr. 4–7.
  3. Jochem Kahl: Frühägyptisches Wörterbuch. Lieferung 2, Harrassowitz, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04595-7, S. 247.
  4. John A. Wilson: Buto and Hierakonpolis in the Geography of Egypt. In: Journal of Near Eastern Studies Band 14, 1955, S. 234 ff.
  5. Karola Zibelius: Ägyptische Siedlungen nach Texten des Alten Reiches (= Beihefte zum Tübinger Atlas des Vorderen Orients. Reihe B, Nr. 19). Reichert, Wiesbaden 1978, S. 122.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search